Adenovirus

Die hochansteckenden Adenoviren können für Augen-, Magen-Darm- oder Atemwegserkrankungen verantwortlich sein. Vor allem in der kalten Jahreszeit besteht eine erhöhte Gefahr, sich mit dem Erreger zu infizieren. Erfahren Sie hier alles über Symptome, Übertragung und Behandlung von Adenoviren.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Adenoviren?

Adenoviren sind eine Gruppe von hochansteckenden Viren, die verschiedene Infektionen beim Menschen verursachen können. Sie gehören zur Familie der Adenoviridae. Es gibt mehr als 50 verschiedene Serotypen von Adenoviren, die in verschiedene Untergruppen eingeteilt werden (A bis G). Das Virus ist nur von Mensch zu Mensch übertragbar und vor allem bei Zimmertemperatur über mehrere Wochen ansteckend.1

Symptome eines Adenovirus

Eine Infektion mit Adenoviren kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die je nach betroffenem Organsystem variieren. Hier sind die häufigsten Symptome, die mit einer Adenovirus-Infektion in Verbindung gebracht werden können:

  1. Atemwegssymptome: Zu den typischen Symptomen gehören Husten, Halsschmerzen, eine verstopfte oder laufende Nase, Niesen und Fieber. Einige Personen können auch Symptome einer Laryngitis (Kehlkopfentzündung) oder Bronchitis aufweisen.
  2. Augensymptome: Adenoviren können eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung) verursachen, die zu geröteten, tränenden Augen, Schwellungen der Augenlider, Juckreiz und Lichtempfindlichkeit führen kann.
  3. Gastrointestinale Symptome: Bestimmte Stämme von Adenoviren können Magen-Darm-Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber verursachen. Dies kann auf eine Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut (Gastroenteritis) hinweisen.
  4. Harnwegssymptome: Adenoviren können Harnwegsinfektionen wie Zystitis (Blasenentzündung) verursachen, die mit Symptomen wie häufigem Harndrang, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen und Unterbauchschmerzen einhergehen können.
  5. Allgemeine Symptome: Neben den spezifischen Symptomen können auch allgemeine grippeähnliche Symptome auftreten wie Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen.

Adenovirus: Mögliche Krankheiten

Adenoviren können eine Vielzahl an Krankheiten beim Menschen verursachen. In den meisten Fällen führt eine Adenovirusinfektion Atemwegs- oder Magen-Darm-Symptomen. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen hierbei:

  1. Atemwegsinfektionen: Adenoviren sind eine häufige Ursache für Erkältungen, Bronchitis, Mandelentzündung, Rachenentzündung, Lungenentzündung und Bronchiolitis.
  2. Augeninfektionen: Adenoviren können Konjunktivitis (Bindehautentzündung) verursachen, die sich durch gerötete Augen, Augenausfluss und verklebte Augenlider äußern. Diese Form der Bindehautentzündung wird auch als „Epidemische Keratokonjunktivitis“ bezeichnet.
  3. Magen-Darm-Infektionen: Bestimmte Serotypen von Adenoviren können Magen-Darm-Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber verursachen. Die Infektion wird oftmals auch als „Adenovirus-Gastroenteritis“ bezeichnet.
  4. Harnwegsinfektionen: Seltener können Adenoviren, insbesondere bei Kindern, Harnwegsinfektionen verursachen.
  5. Andere Infektionen: Adenoviren können auch andere Infektionen wie Myokarditis (Herzmuskelentzündung), Hepatitis (Leberentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung) und Enzephalitis (Gehirnentzündung) verursachen. Diese sind jedoch eher selten.2

Wie werden Adenoviren übertragen?

Adenoviren werden durch direkten Kontakt mit infizierten Personen, Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit kontaminierten Oberflächen übertragen. Sie können sich in Schwimmbädern und anderen gemeinschaftlichen Umgebungen ausbreiten. Dabei sind vor allem immungeschwächte Personen wie ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankung oder kleine Kinder von einer Infizierung mit dem Adenovirus gefährdet.3

Wie wird eine Adenovirus-Infektion diagnostiziert?

Die Diagnose einer Adenovirus-Infektion erfolgt in der Regel durch verschiedene diagnostische Verfahren, um das Vorhandensein des Virus im Körper nachzuweisen. Zu den häufig verwendeten Methoden gehören:

Anamnese und körperliche Untersuchung

Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese durchführen und Ihre Symptome sowie mögliche Risikofaktoren erfassen. Eine gründliche körperliche Untersuchung kann ebenfalls Hinweise auf eine Adenovirus-Infektion geben.

Labortests

Der Nachweis des Adenovirus erfolgt in der Regel durch verschiedene labordiagnostische Verfahren, darunter:

  • Polymerase-Kettenreaktion (PCR): Dieses Verfahren ermöglicht den direkten Nachweis der viralen DNA oder RNA im Körper. Dazu wird eine Probe, wie mit einem Nasenabstrich, Rachenabstrich oder Stuhlprobe entnommen und im Labor auf das Virus untersucht.
  • Antigentest: Ein Antigentest kann verwendet werden, um bestimmte Proteine des Adenovirus nachzuweisen. Hierbei wird in der Regel eine Probe eines Nasenabstrichs oder Rachenabstrich genommen und im Labor analysiert.
  • Virusisolierung: In einigen Fällen kann versucht werden, das Virus aus einer Probenentnahme zu isolieren und im Labor zu vermehren. Dies erfordert jedoch spezielle Laborbedingungen und ist nicht immer routinemäßig möglich.

Serologische Tests

Serologische Tests können verwendet werden, um Antikörper gegen das Adenovirus im Blut nachzuweisen. Diese Tests zeigen an, ob eine vorherige Infektion stattgefunden hat und können dabei helfen, den aktuellen Infektionsstatus zu bestimmen.

Bei Verdacht auf eine Adenovirus-Infektion ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Der Arzt wird die geeigneten diagnostischen Tests auswählen und durchführen, um eine genaue Diagnose zu stellen. Dies ermöglicht eine angemessene Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Wie wird eine Adenovirus-Infektion behandelt?

Die Behandlung einer Adenovirus-Infektion konzentriert sich in erster Linie auf die Linderung der Symptome und die Unterstützung des Körpers bei der Bekämpfung der Infektion. Da es sich um eine virale Infektion handelt, werden Antibiotika nicht zur Behandlung von Adenoviren eingesetzt, da sie nur gegen bakterielle Infektionen wirksam sind.

  • Symptomatische Behandlung: Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Dazu gehören Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen zur Kontrolle von Fieber und Schmerzen sowie abschwellende Nasentropfen oder Salzlösungen zur Linderung von Nasenverstopfung.
  • Augentropfen: Bei einer Konjunktivitis (Bindehautentzündung) können spezielle Augentropfen oder Salben verschrieben werden, um die Symptome zu lindern und die Augen zu beruhigen.
  • Hygienemaßnahmen: Um die Ausbreitung des Virus zu reduzieren, sind gute Hygienemaßnahmen äußerst wichtig. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen mit Seife und Wasser, insbesondere nach dem Kontakt mit infizierten Personen oder Oberflächen, das Abdecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen sowie das Vermeiden von engem Kontakt mit anderen Personen, insbesondere gefährdeten Gruppen wie Säuglingen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
  • Medizinische Überwachung: Bei schweren Fällen oder Komplikationen, kann eine ärztliche Überwachung und stationäre Behandlung erforderlich sein. Besonders bei einer Beteiligung des Herz-Kreislauf-Systems oder des Nervensystems ist eine spezielle Überwachung der Symptome erforderlich.

Adenovirus-Infektion: Checkliste zur Vorbeugung

Um einer Infektion mit dem Adenovirus vorzubeugen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Vermeidung von engen Kontakt mit Infizierten
  • Reinigung von Oberflächen
  • Gesunde Lebensweise
  • Persönliche Hygiene

Häufige Fragen

Adenovirus-Infektionen können in der Regel selbstlimitierend sein und bei gesunden Personen nur milde Symptome verursachen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder bestimmten Vorerkrankungen können jedoch schwerwiegende Verläufe auftreten. Sollten Sie unter schwerwiegenden Symptomen leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

In der Regel dauert das Fieber etwa zwei bis fünf Tage. Bei schwerwiegenden Infektionen mit Komplikationen können die Symptome allerdings länger andauern. Bei hohem Fieber sollte dieses mit fiebersenkenden Medikamenten kontrolliert und ausreichend Flüssigkeit getrunken werden, um den Körper hydratisiert zu halten. Wenn das Fieber länger als einige Tage andauert oder sehr hoch ist, sollte ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung einzuleiten.

In einigen Fällen, insbesondere bei bestimmten Serotypen, können Adenovirus-Infektionen zu langfristigen Komplikationen führen. Dazu gehören Lungenentzündungen, Augeninfektionen oder Harnwegsprobleme.

Eine Person mit einer Adenovirusinfektion kann andere bereits vor dem Auftreten von Symptomen und während der gesamten Krankheitsdauer ansteckend sein. Besonders während der akuten Phase ist die Ansteckungsgefahr am höchsten. In den meisten Fällen bleibt eine Person bis zu zwei Wochen nach Beginn der Symptome ansteckend. Während dieser Zeit sind Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, Vermeidung engen Kontakts mit anderen und Abdecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen einzuhalten, um die Ausbreitung des Virus zu reduzieren.

In der Regel dauert die Krankheit etwa ein bis zwei Wochen. In den ersten Tagen treten typischerweise grippeähnliche Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Husten auf. Im Verlauf der Infektion können andere Symptome wie eine Bindehautentzündung, Bauchschmerzen oder Durchfall auftreten. Die Genesung erfolgt in der Regel innerhalb von zwei Wochen, wobei eine angemessene Ruhe und Flüssigkeitszufuhr wichtig sind, um den Körper bei der Bekämpfung des Virus zu unterstützen.

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  1. MSD MANUALS; https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/infektionskrankheiten/respiratorische-viren/infektionen-durch-adenovirus, letzter Abruf 13.10.2023
  2. Robert Koch Institut; https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Adenovirus_Konjunktivitis.html, letzter Abruf 13.10.2023
  3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/adenoviren/, letzter Abruf 13.10.2023
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