Die Schwangerschaft ist einer der schönsten Momente im Leben von werdenden Eltern. Doch nicht immer verläuft die Schwangerschaft wie geplant und es kommt zu Beschwerden oder Komplikationen. Erfahren Sie hier, welche Beschwerden und Risiken in der Schwangerschaft bestehen können und wie Sie diese meistern können.
Übelkeit, Müdigkeit & Co.
Übelkeit, Müdigkeit und Erschöpfung zählen zu den häufigsten Begleitsymptomen während einer Schwangerschaft und können auf einen Eisenmangel hindeuten. Neben diesen Symptomen können weitere Beschwerden Ihren Alltag in der Schwangerschaft stark beeinflussen. Zu diesen gehören:
- Rückenschmerzen: Aufgrund des zunehmenden Gewichts und der veränderten Körperhaltung können insbesondere im unteren Rückenbereich Schmerzen auftreten.
- Sodbrennen und Verdauungsprobleme: Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft können zu Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Aufstoßen und Verstopfung führen.
- Wassereinlagerungen: Viele Frauen erleben während der Schwangerschaft eine leichte Schwellung in den Händen, Füßen und im Gesicht aufgrund von Wassereinlagerungen.1
- Dehnungsschmerzen: Die wachsende Gebärmutter und Bänder können zu Dehnungsschmerzen im Unterleib und an den Seiten führen.
- Hämorrhoiden: Durch den Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Blutgefäße im Beckenbereich können Hämorrhoiden entstehen.
- Stimmungsschwankungen: Hormonelle Veränderungen können zu Stimmungsschwankungen und emotionalen Wandel führen.
- Krämpfe: Wadenkrämpfe und Augenlidzucken während der Schwangerschaft sind ein häufiges Begleitsymptom eines Magnesiummangels, welcher aufgrund des höheren Verbrauchs aufkommen kann.
- Bakterielle Infektionen: Während der Schwangerschaft kann das Immunsystem einer Frau geschwächt sein, was sie anfälliger für bakterielle Infektionen machen kann. Dies ist auf die hormonellen und physiologischen Veränderungen zurückzuführen.2
Neben den oben genannten häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft gibt es auch jene, die etwas spezifischer sein können. Dazu gehören beispielsweise:
- Gestationsdiabetes: Einige Frauen entwickeln während der Schwangerschaft eine vorübergehende Diabetes, welche als Gestationsdiabetes bezeichnet wird. Dieser Zustand erfordert eine spezielle Ernährung und gegebenenfalls Insulinbehandlung. Während der Schwangerschaft kann Diabetes eine Risikoschwangerschaft nach sich ziehen.3
- Schwangerschaftsdermatosen: Hautveränderungen wie Schwangerschaftsstreifen, Juckreiz oder vermehrtes Auftreten von Hautausschlägen können während der Schwangerschaft auftreten.
- Symphysenlockerung: Bei einigen Frauen kann es zu einer Lockerung der Symphyse, der Verbindungsfuge zwischen dem rechten und linken Schambein, kommen. Dies kann Schmerzen und Instabilität im Beckenbereich verursachen.
- Schwangerschaftshypertonie: Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck (Präeklampsie) kann auftreten und erfordert eine Überwachung und möglicherweise medikamentöse Behandlung.4
- Pruritus gravidarum: Ein intensiver Juckreiz aufgrund hormoneller Veränderungen kann auftreten und erfordert eine ärztliche Behandlung.5
- Hyperemesis gravidarum: Bei einigen Frauen tritt eine schwerwiegendere Form der Schwangerschaftsübelkeit auf, die eine intensive medizinische Betreuung erfordert.6
- Ischiasnervschmerzen: Der Druck der wachsenden Gebärmutter auf den Ischiasnerv kann Schmerzen im unteren Rückenbereich und im Bein verursachen.
Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden
Die Behandlung von Beschwerden in der Schwangerschaft hängt immer von den zugrundeliegenden Symptomen und Ursachen ab. Mit einigen Tipps und Tricks lassen sich die meisten Schwangerschaftsbeschwerden jedoch sehr gut lindern.
Übelkeit und Erbrechen
Besonders in den ersten Schwangerschaftswochen können Übelkeit und Erbrechen vermehrt auftreten. Häufig äußern sich die Beschwerden morgens, allerdings können sie sich auch über den ganzen Tag verteilen. Vermutete Ursache für die Schwangerschaftsübelkeit ist die Hormonumstellung und der Anstieg des hCG-Hormons. Weitere Begleiterscheinungen können veränderte Essensgelüste und auch die Abneigung gegen bestimmte Gerüche sein.
Zur Vorbeugung von Morgenübelkeit und Erbrechen können Sie noch vor dem Aufstehen kleine Mahlzeiten zu sich nehmen oder diese über den Tag verteilen. Zudem sollten Sie auf Ihre Ernährung achten und die Einnahme von scharfen und stark gewürzten Speisen sowie süße und fettreiche Mahlzeiten vermeiden. Auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola sollten in der Schwangerschaft gemieden werden.
Halten starke Übelkeit und Erbrechen länger an, sollten Sie die Symptome unbedingt ärztlich abklären lassen, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.
Kreislaufprobleme und Schwindel
Vor allem in der Frühschwangerschaft können vermehrt Kreislaufprobleme und Schwindel auftreten. Grund hierfür ist der Anstieg des Blutvolumens, um den Embryo ausreichend versorgen zu können. Der Blutdruck sinkt oftmals ab, da die benötigten roten Blutkörperchen noch nicht ausreichend im Körper vorhanden sind. Sie sollten zur Sicherheit immer eine Kleinigkeit zu essen dabei haben und langes stehen sowie Hitze vermeiden, um Schwindelattacken vorzubeugen.
Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft eine häufige Begleiterscheinung. Um das Gewicht des Kindes auszugleichen und sich auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten, nehmen Schwangere oftmals eine Fehlhaltung ein und schieben den Bauch nach vorne (Hohlkreuz).
Dies kann zu Schmerzen und Beschwerden im Lendenwirbelbereich führen. Bei sportlichen Aktivitäten wie Yoga, Gymnastik oder Schwimmen können Sie Ihre Beschwerden vorbeugen, in Ruhephasen die Schmerzsymptome lindern und für Entspannung sorgen.
Krämpfe
Viele Schwangere leiden unter Wadenkrämpfen, die vor allem nachts auftreten. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an Magnesium in der Schwangerschaft kann es schnell zu einem Magnesiummangel kommen. Dieser kann zu Wadenkrämpfen und weiteren Symptomen wie Augenlidzucken führen. Die Beschwerden können mit Hilfe der täglichen Einnahme von Magnesiumpräparaten und Produkten wie Mandeln, Nüssen oder Bananen gelindert werden.
Häufige Fragen
Während der Schwangerschaft können verschiedene Probleme oder Komplikationen auftreten. Frühe Schwangerschaftsbeschwerden sind Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, Müdigkeit oder häufiges Wasserlassen. Schwerwiegende Probleme wie eine ektopische Schwangerschaft, bei der sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet, kann für die Frau lebensbedrohlich werden. Einige Frauen entwickeln während der Schwangerschaft einen hohen Blutdruck, der als Schwangerschaftshypertonie bezeichnet wird. In schwereren Fällen kann sich eine Präeklampsie entwickeln, die sich durch hohe Blutdruckwerte, Eiweiß im Urin und andere Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und Schwellungen äußert. Präeklampsie kann gefährlich sein und eine engmaschige Überwachung erfordern.
Ruhe während der Schwangerschaft ist von großer Bedeutung, da der Körper einer schwangeren Frau eine Vielzahl von Veränderungen durchläuft. Ruhe fördert eine optimale Entwicklung des Fötus während der Schwangerschaft.
Eine Bestimmung der schwierigsten Woche in der Schwangerschaft ist kaum möglich, da die Erfahrungen und Herausforderungen von Frau zu Frau unterschiedlich sein können. Einige Frauen empfinden die ersten Wochen der Schwangerschaft aufgrund von Übelkeit, Müdigkeit und hormonellen Veränderungen als besonders herausfordernd. Andere können Schwierigkeiten haben, wenn sich der Körper an die physischen und emotionalen Veränderungen anpasst. In den späteren Schwangerschaftswochen können Beschwerden wie Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Schlafstörungen und allgemeine Unbequemlichkeiten auftreten.
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